Sollten Fahranfänger mit E-Fahrzeugen lernen?

Eine umweltfreundliche Option

Ein klarer Grund, Menschen dazu zu bringen, das Fahren mit einem Elektroauto zu erlernen, ist die Verringerung der Umweltbelastung. Ein durchschnittlicher Fahrschüler braucht etwa 45 Stunden Unterricht, um seine Prüfung zu bestehen. Während dieser Stunden, die man in einem benzinbetriebenen Auto auf der Straße verbringt, werden erhebliche Mengen an Treibhausgasen und gesundheitsgefährdenden Schadstoffen ausgestoßen. Elektroautos stoßen diese schädlichen Abgase nicht aus.

Interessanterweise werden in den Vereinigten Arabischen Emiraten bald einige Lösungen zur Verfügung stehen, die es Ihnen ermöglichen, Ihre CO2-Belastung während des Fahrens zu überwachen und zu reduzieren, selbst wenn Sie noch nicht die Möglichkeit haben, mit einem Elektrofahrzeug zu fahren. Die in Abu Dhabi ansässige Emirates Driving Company (EDC) und das in Dubai ansässige Klima-Tech-Startup CarbonSifr, planen die Einführung eines "grünen Führerscheinpakets". Die gemeinsame Lösung wird die Menge an Kohlenstoff, die während des gesamten Führerscheinprozesses ausgestoßen wird, von Anfang bis Ende anzeigen.

Aber das scheint immer noch eine "nächstbeste Option" zu sein, wenn man einfach ganz auf Kohlenstoff verzichten kann. Es lohnt sich, etwas Zeit zu investieren, um eine Fahrschule zu finden, die ein Elektrofahrzeug zum Lernen anbietet. Ein guter Ausgangspunkt könnte das Emirates Driving Institute in Dubai sein, das Fahrstunden in einem Tesla Model X anbietet.

Die Zukunft ist elektrisch

Im Jahr 2035 werden fast alle Autos auf der Straße elektrisch sein, und man wird einfach nicht mehr in der Lage sein, das Fahren in einem Benzinfresser mit Schaltgetriebe zu lernen. Dann wird es nicht mehr nötig sein, die Kupplung zu treten und den Schaltknüppel zu betätigen. Warum sollte man also jetzt noch lernen, damit umzugehen?

Im Vereinigten Königreich wird die Einführung von Elektroautos in den Fuhrpark der Fahrschulen vorangetrieben. Edmund King, Präsident der Automobile Association, die eine der größten Fahrschulen betreibt, bringt es auf den Punkt: "Es setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass man nicht unbedingt lernen muss, wie man schaltet. In naher Zukunft wird man nur noch Automatik fahren müssen, weil alle E-Fahrzeuge automatisch sind."

Lernen Sie, die Macht zu beherrschen

Wie bereits erwähnt, haben E-Fahrzeuge eine unglaubliche Beschleunigung. Die Ergebnisse, die ein unkontrolliertes Drehmoment hervorrufen kann, haben Sie wahrscheinlich schon in zahlreichen YouTube-Videos gesehen, die junge Fahrer zeigen, die wild über die Fahrspuren rasen.

Aber ist es nicht besser, vom ersten Tag an zu lernen, damit umzugehen? Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich in einem Audi E-tron im S-Modus das Pedal durchtrat. Auch wenn er nicht zu den schnellsten Fahrzeugen gehört, war er wie nichts anderes, das ich je gefahren bin. Er erwachte sofort zum Leben, und es war ein Glück, dass ich nicht an einer Kreuzung herausgefahren bin. Ein Tesla Model 3 Performance übertrifft 90 Prozent aller benzinbetriebenen Fahrzeuge und sprintet in 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h. Und es ist nicht unvorstellbar, dass ein Fahranfänger schon bald nach bestandener Prüfung in einem Tesla landen könnte.

Einige Länder haben sehr strenge Anforderungen an die Kontrollprüfungen. Finnland beispielsweise verlangt mindestens 18 Fahrstunden, bevor ein vorläufiger Führerschein für zwei Jahre erteilt wird. Während dieser zwei Jahre wird der Unterricht fortgesetzt, wobei auch der Umgang mit Autos auf rutschigem Untergrund, Nachtfahrten und andere fortgeschrittene Fähigkeiten geübt werden. 

Zwar sind die Straßen in den VAE nicht so anfällig für schlechtes Wetter, Eis und rutschiges Laub wie in Finnland, aber vielleicht könnte die Verkehrssicherheit erhöht werden, indem die Fahrschüler von der ersten Stunde an in superschnellen E-Fahrzeugen ausgebildet werden?

Diese Ansicht wird jedoch nicht von allen akzeptiert. Und einige Fahrlehrer sagen, dass es für Fahrschüler besser ist, die Dinge am Anfang so einfach wie möglich zu halten. 

Benny Malburg, Inhaber der Official Driving School in den USA, erklärte dies kürzlich in einem Interview: "Neue Fahrer erleben eine Überlastung, die wir als Überlastung bezeichnen, wenn sie mit dem Fahren beginnen. Ihr Gehirn muss sich daran gewöhnen, auf Gefahren zu achten, zu lenken, zu bremsen, Lücken im Verkehr zu erkennen und die Geschwindigkeit zu kontrollieren - alles auf einmal. Wenn man eine Weile gefahren ist, wird vieles davon zur zweiten Natur, aber nicht für den neuen Fahrer.

Er fuhr fort: "Bei E-Fahrzeugen haben wir in der Regel einen größeren Bildschirm mit mehr Spielmöglichkeiten und Autos, die mit unglaublichen Geschwindigkeiten beschleunigen, auf die die meisten neuen Fahrer nicht vorbereitet sind. Hinzu kommt, dass die Autonomie von E-Fahrzeugen, obwohl sie für erfahrene Fahrer großartig ist, bei neuen Fahrern zu einer mangelnden Entwicklung der Fähigkeiten im Vergleich zu denen führt, die mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor (ICE) lernen."

Wir müssen uns die elektrische Revolution einfach zu eigen machen. Elektroautos stellen Fahranfänger zwar vor besondere Herausforderungen, bieten aber auch die Chance, eine Generation umweltbewusster, versierter Autofahrer zu formen. Da sich die Welt in Richtung Nachhaltigkeit bewegt, ist es wichtig, dass die Fahrschüler mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet werden, um sich auf diesem neuen Terrain zurechtzufinden. Ein frühzeitiger Beginn sollte dazu beitragen, eine sicherere und umweltfreundlichere Zukunft für alle zu gewährleisten.