Saudi-Arabien baut sein Ladenetz für Elektrofahrzeuge weiter aus

Während Saudi-Arabien den Übergang zu einem saubereren Verkehr beschleunigt, gestalten eine Reihe neuer Partnerschaften die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (EV) des Königreichs um. Von stark frequentierten Einkaufszentren über Immobilienzentren bis hin zu Flottendiensten – die Zusammenarbeit zwischen lokalen Entwicklern und EV-Ladeunternehmen trägt dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der Vision 2030 zu verwirklichen.

Cenomi und EVIQ: Vormarsch im Einzelhandel

Cenomi Centers, Betreiber von über 5,000 Einzelhandelsgeschäften in 10 Städten, hat eine Partnerschaft mit der Electric Vehicle Infrastructure Company (EVIQ) angekündigt, um Schnellladestationen an seinen wichtigsten Lifestyle-Standorten einzurichten, darunter die Mall of Arabia in Dschidda, die Mall of Dhahran und die Nakheel Mall in Riad.

Die Initiative zielt darauf ab, den Besitz eines Elektrofahrzeugs für saudische Verbraucher praktischer zu gestalten, indem sie Ladeinfrastruktur dort bereitstellt, wo sich die Menschen bereits aufhalten – beim Einkaufen, Essen und in sozialen Kontakten. EVIQ, unterstützt vom Public Investment Fund (PIF), leitet die Bemühungen zum Aufbau eines landesweiten Ladenetzes. CEO Mohammad Bakr Gazzaz bezeichnete die Zusammenarbeit als einen Schritt hin zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft, die mit den Netto-Null-Zielen des Landes im Einklang steht.

Der Cenomi-Deal unterstreicht, wie kommerzielle Entwickler durch die Integration von Ladestationen in bestehende städtische Räume eine zentrale Rolle bei der grünen Mobilitätswende spielen. Dieser Schritt unterstreicht zudem das übergeordnete Ziel von EVIQ, das BIP-Wachstum außerhalb des Ölsektors durch die Förderung der inländischen Produktion und Nutzung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen.

Die Riyadh Development Company beteiligt sich an der Initiative

Nur wenige Wochen nach der Cenomi-Ankündigung gab auch die Riyadh Development Company (RDC) eine Partnerschaft mit EVIQ bekannt, um in ihren Anlagen in der Hauptstadt Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu installieren. Die Vereinbarung wurde im Rahmen des Public Investment Fund and Private Sector Forum in Riad unterzeichnet und unterstreicht den strategischen Charakter der öffentlich-privaten Zusammenarbeit bei der Energiewende.

RDC-CEO Jihad bin Abdulrahman Al-Qadi bezeichnete die Partnerschaft als Teil der umfassenderen Strategie „Investieren für Wachstum“, die sich auf nachhaltige städtische Infrastruktur konzentriert. „Diese strategische Partnerschaftsvereinbarung steht im Einklang mit unserem Engagement, nachhaltige Infrastrukturlösungen für die Stadt voranzutreiben“, sagte er gegenüber Leaders MENA Magazin.

Gazzaz von EVIQ wies außerdem darauf hin, dass das Unternehmen bis 5,000 im gesamten Königreich über 2030 Schnellladegeräte bereitstellen wolle. Die Zusammenarbeit mit RDC stärkt die Präsenz von EVIQ in der Hauptstadt und unterstützt Riads Ambition, eine intelligente, nachhaltige Stadt zu werden.

Kempower und Ziegler konzentrieren sich auf Flotten und Flexibilität

EVIQ arbeitet bereits mit großen Immobilienentwicklern zusammen, doch um die steigende Nachfrage von gewerblichen Flotten und Logistikunternehmen zu bedienen, entwickelt sich derzeit eine weitere Partnerschaft. Ziegler Energy Solutions (ZES) ist zertifizierter Partner des finnischen Unternehmens Kempower, einem Spezialisten für Gleichstrom-Schnellladesysteme.

Im Rahmen dieser Vereinbarung wird Ziegler Kempower-Ladestationen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien liefern und warten. Der Schwerpunkt liegt auf Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und einfacher Integration – entscheidende Merkmale für Unternehmen, die ihre Lieferflotten oder Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektroantrieb umstellen.

Troy Monson, General Manager von Ziegler Energy Solutions, betonte den Bedarf an einer „anpassungsfähigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit höchster Verfügbarkeit“. Marcus Suvanto, Vice President of Sales bei Kempower, fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit darauf ausgerichtet sei, Kunden dabei zu unterstützen, sowohl ihren aktuellen als auch ihren zukünftigen Bedarf an Elektrofahrzeugen zu decken.

Zieglers Angebot geht über Ladestationen hinaus. Das Unternehmen bietet auch Batteriespeicher, Mikronetzsysteme und Solaranlagen an und bietet Flottenbetreibern damit eine breitere Plattform für die Dekarbonisierung. Dieser ganzheitliche Ansatz spiegelt einen breiteren Trend in der Golfregion wider: Die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge ist zunehmend mit Veränderungen im Energieökosystem verknüpft, nicht nur im Transportbereich.

Eine nationale Strategie, mehrere Fronten

Der rasante Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Saudi-Arabien wird sowohl von einer nationalen Top-down-Strategie als auch von kommerziellen Bottom-up-Interessen vorangetrieben. Die Klimaziele der Vision 2030 haben politische Impulse gesetzt, während das Aufkommen von Elektrofahrzeugen globaler und regionaler Hersteller – wie Lucid, Ceer und Hyundai – die Verbrauchernachfrage steigert.

Das vom PIF gegründete Unternehmen EVIQ steht im Zentrum dieser Transformation. Seine Partnerschaften mit Cenomi und RDC sind Beispiele dafür, wie das Königreich Immobilien- und Einzelhandelsplattformen nutzt, um die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu normalisieren. Gleichzeitig gehen private Akteure wie Ziegler auf die besonderen Bedürfnisse von Gewerbekunden, Logistikunternehmen und Kommunen ein.

Zusammengenommen zeigen diese Entwicklungen, dass Saudi-Arabiens Ausbau der Elektrofahrzeuginfrastruktur nicht auf neue Städte oder isolierte Pilotprojekte beschränkt ist. Er erstreckt sich auch auf alltägliche Bereiche – Einkaufszentren, Büros, Fuhrparkdepots – und baut ein Netzwerk auf, das mit der wirtschaftlichen Diversifizierung und den Nachhaltigkeitszielen des Landes Schritt hält.

Infrastruktur, die der Dynamik gerecht wird

Da immer mehr Elektromodelle auf den saudischen Markt kommen und die Vorschriften kohlenstoffarme Alternativen begünstigen, ist eine zugängliche Ladeinfrastruktur für die Verbreitung unerlässlich. Die Bemühungen von EVIQ, Kempower und ihren Partnern markieren einen entscheidenden Schritt von der Planung zur Umsetzung.

Von den Lifestyle-Zentren Dschiddas über das urbane Zentrum Riads bis hin zu den Gewerbegebieten im gesamten Königreich ist das Laden von Elektrofahrzeugen keine Zukunftsmusik mehr – es ist bereits Realität, angetrieben durch koordinierte Investitionen und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Saudi-Arabien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 30 2030 % der Fahrzeuge in Riad elektrisch zu betreiben. Die heute geschaffene Infrastruktur ist entscheidend für die Erreichung dieses Ziels.

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