Die Golfstaaten drängen auf eine schnellere Einführung von Elektrofahrzeugen

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien investieren massiv in die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und streben trotz der damit verbundenen Herausforderungen eine deutliche Reduzierung der Kohlendioxidemissionen bis 2050 an.

In den letzten Jahren hat die Einführung von Elektrofahrzeugen in der Golfregion, insbesondere in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, stetig an Fahrt gewonnen. Ein zentrales Ziel der Vereinigten Arabischen Emirate ist es, bis 50 einen Anteil von 2050 Prozent aller Autoverkäufe an Elektrofahrzeugen zu erreichen. Dieses ehrgeizige Ziel unterstreicht das Engagement der Länder, die COXNUMX-Emissionen zu reduzieren und ihren Verkehrssektor in eine nachhaltigere Zukunft zu lenken.

Hintergrund dieser Initiative ist die starke Urbanisierung und das Wirtschaftswachstum in beiden Ländern, die zu einem Anstieg der Emissionen im Verkehrssektor geführt haben. Regierungen erkennen die Dekarbonisierung nun als wesentliches Element ihrer Umweltstrategien an, insbesondere im Hinblick auf ihr Ziel, Netto-Null-Kohlenstoffemissionen zu erreichen.

Sowohl die VAE als auch Saudi-Arabien investieren in die notwendige Infrastruktur, um diesen Wandel zu unterstützen. Initiativen wie Dubais fahrerloses U-Bahn-System und Saudi-Arabiens umfangreiche Eisenbahn- und U-Bahn-Projekte sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und zur Reduzierung der Abhängigkeit von Verbrennungsmotoren. Die Region steht jedoch vor besonderen Herausforderungen, darunter extreme Sommertemperaturen und der Bedarf an erheblichen Investitionen in die Ladeinfrastruktur.

Ein Bericht des King Abdullah Petroleum Studies and Research Center (KAPSARC) beleuchtet das erwartete Wachstum der Elektrofahrzeugverkäufe in Saudi-Arabien und zeigt die möglichen Auswirkungen auf den Ölverbrauch und die Stromnachfrage auf. Die Ölnachfrage im saudischen Transportsektor erreichte 2015 ihren Höhepunkt, ist seitdem aber vor allem aufgrund von Anpassungen der Kraftstoffpreise und Verbesserungen der Kraftstoffeffizienz zurückgegangen. Der Bericht prognostiziert jedoch eine Erholung der Nachfrage, da das Land seine wirtschaftliche Präsenz und seine Stadtentwicklung weiter ausbaut.

Saudi-Arabien liegt derzeit weltweit auf Platz neun beim Benzinverbrauch und auf Platz vier beim Pro-Kopf-Verbrauch. Der Bericht äußert sich besorgt über die Auswirkungen der steigenden Ölnachfrage auf zukünftige Exporte und Treibhausgasemissionen. Bedeutende Projekte im Rahmen der Initiative „Saudi Vision 2030“ wie NEOM, das Red Sea Project, Qiddiya und Diriyah Gate werden voraussichtlich die Ölnachfrage im Transportsektor weiter beeinflussen.

KAPSARC prognostiziert, dass die Zahl der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Saudi-Arabien bis 29.6 auf 2050 Millionen steigen könnte, was etwa dem 2.5-Fachen des aktuellen Werts entspricht. Bleibt es beim „Business-as-usual“-Szenario, könnte der Ölbedarf für den Transport bis 67 2050 Millionen Tonnen Öläquivalent (TOE) erreichen. Umgekehrt könnte eine hohe Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu einer Nachfragereduzierung um 20.2 Prozent führen, was einer Einsparung von 13.5 Millionen TOE entspricht.

Der Bericht skizziert verschiedene Szenarien für die Einführung von Elektrofahrzeugen in Saudi-Arabien. In einem Szenario mit geringem Wachstum könnte das Land bis 14.8 2050 Millionen Elektrofahrzeuge verzeichnen, während die Szenarien mit moderatem und hohem Wachstum Zahlen von 17.8 bzw. 20.7 Millionen erwarten lassen. Der geschätzte jährliche Strombedarf für diese Elektrofahrzeuge könnte im Szenario mit hohem Wachstum 47.7 Terawattstunden (TWh) erreichen. Im Szenario „Weiter so“ werden die CO198-Emissionen bis 2 voraussichtlich 2050 Millionen Tonnen erreichen, während ein Szenario mit hohem Elektrofahrzeugwachstum diese auf 158 Millionen Tonnen senken könnte.

Das Engagement der Regierung, den Markt für Elektrofahrzeuge anzukurbeln, zeigt sich deutlich in Initiativen wie dem Red Sea Project, das Elektrofahrzeugflotten einführt, darunter auch Modelle von Lucid Motors. Lucid, unterstützt vom Saudi Public Investment Fund (PIF), hat in diesem Jahr in einem Werk in der King Abdullah Economic City mit der Produktion von Elektrofahrzeugen begonnen. Die anfängliche Produktionskapazität soll 5,000 Einheiten pro Jahr erreichen, die Erweiterung auf 155,000 Einheiten ist geplant.

Darüber hinaus hat Saudi Aramco eine vorläufige Vereinbarung mit Ma'aden zur Gründung eines Joint Ventures für Übergangsmineralien, insbesondere Lithium, unterzeichnet. Diese Partnerschaft rechnet mit einem deutlichen Anstieg der weltweiten Lithiumnachfrage und soll die Batterieproduktion für eine halbe Million Elektrofahrzeuge unterstützen.

Trotz dieser ehrgeizigen Pläne bleiben Herausforderungen bestehen. Die höheren Kosten für Elektrofahrzeuge, bedingt durch Batteriekosten und die eingeschränkte lokale Produktion, sowie der Mangel an öffentlichen und privaten Ladestationen könnten das Wachstum hemmen. Der KAPSARC-Bericht zeigt, dass das Königreich an der Lösung dieser Probleme arbeitet. Riad plant beispielsweise die Installation von solar- und windbetriebenen Ladestationen. Zudem ist die Modernisierung und der Ausbau des nationalen Stromnetzes geplant, wofür Ausgaben von rund 270 Milliarden US-Dollar veranschlagt sind.

Parallel dazu verfolgen die VAE ihre eigenen Dekarbonisierungsziele und streben bis 50 einen Anteil von Elektrofahrzeugen am gesamten Pkw-Absatz von 2050 Prozent an. Dies soll zu einer 40-prozentigen Reduzierung des Energieverbrauchs im Verkehrssektor führen. Abu Dhabi strebt zudem eine 20-prozentige Reduzierung der Transport-Emissionen bis 2035 an.

Oman verfolgt mit seiner eigenen „Net Zero 3“-Initiative ähnliche Ziele. Ziel ist es, die verkehrsbedingten Emissionen durch verschiedene Projekte zur Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen zu reduzieren. Die Regierung bietet Anreize wie Steuererleichterungen und Subventionen und stellt gleichzeitig den öffentlichen Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge um.

Beide Golfstaaten stehen auf ihrem Weg zu einem stärker elektrifizierten Verkehrssystem vor Hindernissen. Um ihre Ziele zu erreichen und die Treibhausgasemissionen zu senken, müssen sie die historisch vorherrschenden Treibstoffsubventionen überwinden und die notwendige Infrastruktur ausbauen. Mit fortschreitender Entwicklung wird sich die Entwicklung der Elektromobilität in der Region deutlich verändern.

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