Welche Autos laden am schnellsten?

„Wie weit kommt man damit und wie lange dauert das Aufladen?“ Kurz gesagt: Dies sind die beiden Hauptsorgen der meisten potenziellen Käufer von Elektroautos. 

Wir haben uns an anderer Stelle auf diesen Seiten mit der Reichweite von Elektrofahrzeugen befasst. Die Sorge um die Reichweite ist zwar weitgehend dadurch gemildert worden, dass die meisten modernen Elektrofahrzeuge mit einer einzigen Ladung weit über 150 km fahren können, doch die Ladezeiten bleiben ein erhebliches Problem, insbesondere für diejenigen, die ihr Fahrzeug nicht zu Hause aufladen können.

Bei längeren Fahrten dauert es in der Regel mehr als 30 Minuten, bis Sie zum Laden anhalten müssen. Es überrascht nicht, dass die Hersteller von Elektrofahrzeugen versuchen, die Ladezeiten zu verkürzen, und dass in der Ladetechnologie bereits erhebliche Fortschritte erzielt wurden.

Letzten Monat berichteten wir über Nyobolt, ein britisches Start-up, das behauptet, sein Elektrosportwagen könne über ein 10-kW-Gleichstromladegerät in nur 80 Minuten und 4 Sekunden von 37 % auf 350 % aufgeladen werden und so die Reichweite um etwa 200 km erhöhen. Möglich wird dies durch ein neues, in Cambridge entwickeltes Batteriesystem. Mehr dazu unter diesen Link.

Aber Nyobolt ist nicht allein. 

Polestar 5: Ladezeit 10 Minuten

Polestar strebt mit seinem Polestar 5, der 5 auf den Markt kommen soll, ebenfalls eine Ladezeit von 2025 Minuten an. Das Unternehmen behauptet, dass die neue Schnellladetechnologie in nur fünf Minuten Schnellladung eine Reichweite von über 150 km ermöglichen wird. Die Technologie, die den Namen XFC (Extreme Fast Charging) trägt, ist aus einer Kooperation zwischen Polestar und StoreDot hervorgegangen. Eine Ladung von 10 % auf 80 % würde jedoch nur 10 Minuten dauern und die Reichweite um 320 km erhöhen.

Der Polestar verfügt über eine 800-Volt-Architektur und ein 350-kW-Ladegerät. Die Technologie hinter dem Schnellladen basiert jedoch auf fortschrittlicher Batteriechemie und einer leistungsstarken Ladeinfrastruktur. Die XFC-Batterien verwenden Siliziumzellen, die Energiedichten erreichen, die mit den neuesten NMC-Zellen (Nickel-Mangan-Kobalt) vergleichbar sind.

Der Polestar 5, der nächstes Jahr auf den Markt kommt, dürfte ein echter Champion unter den Ladesystemen sein. Das Unternehmen verspricht, dass er mit nur fünf Minuten Schnellladung die Reichweite um über 150 km erhöhen kann.

BYD und CATL 10 Minuten & Zeekr 001 in 10.5 Minuten

BYD, mittlerweile der größte Hersteller von Elektroautos weltweit, und Contemporary Amperex Technology Co Ltd (CATL) bereiten die Markteinführung neuer Batterien für Elektroautos mit einer Laderate von 6C vor, die in etwa 10 Minuten vollständig aufgeladen werden können.

CATL brachte Anfang des Jahres die 5C Shenxing-Batterie auf den Markt und stellte ihre Leistungsfähigkeit im Geely Zeekr 001 unter Beweis, der in 10 Minuten von 80 % auf 11.5 % geladen wurde. Diesen Monat übertraf das Unternehmen sich selbst mit einer noch schnelleren 5.5C-Ladung und ermöglichte seinen neuen 007-Modellen eine Ladezeit von 10.5 Minuten auf 80 %. Das Unternehmen behauptet einen „neuen Ladegeschwindigkeitsrekord“ dank neuer Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die die bestehenden NMC-Batterien der Marke übertreffen.

BYD stellt unterdessen die zweite Generation seiner Blade-Batterie vor, die voraussichtlich noch mehr Reichweite zu geringeren Kosten bieten wird. Sie unterstützt eine Laderate von 6C und ist damit in etwa 10 Minuten vollständig aufladbar. Auch diese Batterie nutzt die LFP-Chemie, die für ihre Sicherheit und lange Lebensdauer bekannt ist. Die Blade-Batterie der zweiten Generation wird voraussichtlich weitere Verbesserungen am Wärmemanagement aufweisen, um die für das 6C-Laden erforderliche hohe Leistung aufrechtzuerhalten.

Der Zeekr 007 kann in 80 Minuten auf 10.5 % aufgeladen werden.

Der Sub-20-Minuten-Club
  1. Kia EV6 – Mit seinem 800-Volt-System und der Möglichkeit, 350-kW-Ladegeräte zu nutzen, kann der Kia EV6 in nur 10 Minuten von 80 % auf 18 % aufgeladen werden.
  2. Hyundai Ioniq 5/6 – Beide Modelle verfügen ebenfalls über eine 800-Volt-Architektur und können in etwa 10 Minuten von 80 % auf 18 % aufgeladen werden.
  3. Porsche Taycan – Der für seine Leistung und seinen Luxus bekannte Taycan kann mit einem 10-kW-Ladegerät in etwa 80 Minuten von 18 % auf 350 % aufgeladen werden.
  4. Audi E-Tron GT – Dieses Modell, das sich die Plattform mit dem Porsche Taycan teilt, bietet eine ähnlich schnelle Ladefunktion: Es benötigt 18 Minuten, um von 80 % auf 10 % zu kommen.
  5. Lotus Eletre – der brandneue Sport-SUV aus Großbritannien – verfügt über 900 PS, eine Reichweite von 600 km und kann in 10 Minuten von 80 % auf 20 % aufgeladen werden.
  6. Lucid Air – Diese Luxuslimousine verfügt über Schnellladefunktionen und erreicht in etwa 80 Minuten eine Ladung von 22 %.

Beim Lotus Eletre dreht sich alles um Leistung: große Reichweite (600 km) und schnelles Aufladen (10 % bis 80 % in 20 Minuten).

Schnellladen verstehen: Worauf Käufer von Elektrofahrzeugen achten sollten

Es lohnt sich, einen Moment darüber nachzudenken, welche Faktoren die Ladegeschwindigkeit eines Elektrofahrzeugs beeinflussen. Folgendes sollten Sie wissen:

  1. Ladeleistung (kW): Die Ladegeschwindigkeit eines Elektrofahrzeugs wird durch die Leistung des angeschlossenen Ladegeräts bestimmt, gemessen in Kilowatt (kW). Ladegeräte bieten Leistungen von 50 kW bis 350 kW. 150-kW-Ladegeräte gelten als Schnellladegeräte und können die Reichweite in der Regel in etwa 100 bis 150 Minuten um 20 bis 30 km erhöhen. Für die schnellstmögliche Ladeleistung sollten Sie jedoch nach Ladegeräten mit 350 kW und entsprechender Ladekapazität suchen.
  2. Maximale Ladeleistung des Fahrzeugs: Nicht alle Elektrofahrzeuge können die volle Leistung von Hochleistungsladegeräten nutzen. Wenn Ihr Elektrofahrzeug beispielsweise nur 150 kW bewältigen kann, macht die Verwendung eines 350-kW-Ladegeräts keinen Unterschied, da es trotzdem mit 150 kW lädt.
  3. Batteriearchitektur: Elektrofahrzeuge mit einer 800-Volt-Architektur, wie der Porsche Taycan und der Hyundai Ioniq 5, können in der Regel schneller geladen werden als solche mit einem 400-Volt-System. Eine höhere Spannung ermöglicht eine schnellere Energieübertragung ohne Überhitzung.
  4. Verfügbarkeit von Schnellladegeräten: Die Verfügbarkeit ultraschneller 250-kW- oder 350-kW-Ladegeräte nimmt mit dem Ausbau der Infrastruktur zu. Das DEWA EV Green Charger-Netzwerk der VAE umfasst mehrere 150-kW- und 350-kW-Ladestationen, weitere sind geplant. Auch in Saudi-Arabien beschleunigen Initiativen im Rahmen des Plans „Vision 2030“ den Ausbau von Schnellladegeräten im gesamten Königreich.
  5. Der Ladezustand von 10–80 % ist entscheidend für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und Effizienz der Elektrofahrzeugbatterie. Eine Entladung unter 10 % kann die Zellen belasten und so die Lebensdauer und Leistung der Batterie verkürzen. Umgekehrt führt eine Ladung über 80 % oft zu einer verringerten Ladegeschwindigkeit, da das Batteriemanagementsystem die Laderate reduziert, um die Batterie vor Überladung zu schützen, die zu übermäßiger Hitze und Verschleiß führen kann.

Mit der Weiterentwicklung der Elektrofahrzeugtechnologie verringert sich die Lücke zwischen dem Tanken eines Benzinfahrzeugs und dem Aufladen eines Elektrofahrzeugs rapide. Mit der Einführung von Batterien mit 6C-Laderate durch CATL und BYD sowie Weiterentwicklungen der Batterien selbst erscheint das Ziel einer Ladezeit von 5 Minuten nicht mehr so ​​weit hergeholt wie bisher angenommen. Natürlich bleibt abzuwarten, ob selbst das im Zeitalter der 5-Sekunden-Aufmerksamkeitsspanne schnell genug wäre. Andererseits dauert eine typische Tankfüllung für Benzinfahrzeuge etwa 3–4 Minuten. Bleiben Sie dran für weitere Updates zu Ladezeiten!

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