Nyobolt, ein aufstrebendes britisches Start-up im Bereich Elektrofahrzeuge (EV), hat einen neuen Sportwagen vorgestellt, der weltweit Maßstäbe bei den Ladezeiten setzt. Das Unternehmen gibt an, dass sein neuester batterieelektrischer Sportwagen mit einem 10-kW-Gleichstromladegerät in nur 80 Minuten und 4 Sekunden von 37 auf 350 Prozent aufgeladen werden kann. Diese schnelle Ladezeit stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Elektrofahrzeugtechnologie dar und könnte die Leistung und den Komfort von Elektrofahrzeugen grundlegend verändern.
Das innovative Batteriesystem von Nyobolt, das in Cambridge entwickelt wurde, zeichnet sich nicht nur durch schnelles Wiederaufladen, sondern auch durch beeindruckende Langlebigkeit aus. Die Batterien sind für 4000 vollständige Schnellladezyklen ausgelegt, was etwa 600,000 Kilometern Fahrt entspricht und dabei 966,000 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behält. Diese Haltbarkeit übertrifft die aktuell verfügbaren Batterietechnologien deutlich.
Der Sportwagen-Prototyp, der als vollelektrische Alternative zum Porsche 718 Cayman konzipiert ist, ist jedoch mit einer relativ kleinen 35-kWh-Batterie ausgestattet, die eine geschätzte WLTP-Reichweite von nur 250 Kilometern bietet. Folglich verlängert die schnelle Aufladung von 10 auf 80 Prozent die Reichweite des Fahrzeugs nur um etwa 200 Kilometer.
Zum Vergleich: Der Lotus Emeya (Modelljahr 2025), ausgestattet mit einer beachtlichen 102-kWh-Batterie, benötigt mit einem 14-kW-Ladegerät 10 Minuten, um von 80 auf 400 Prozent aufzuladen, was einer Reichweite von über 427 Kilometern entspricht. Dieser Vergleich legt nahe, dass andere Fahrzeuge mit größeren Batterien bei vergleichbarer Reichweite möglicherweise an die Ladezeit von Nyobolt von unter fünf Minuten herankommen könnten.
Der Nyobolt-Sportwagenprototyp wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Designer Ian Callum, dem ehemaligen Designchef von Jaguar, entworfen. Trotz dieser prestigeträchtigen Partnerschaft ist keine Serienproduktion des Fahrzeugs vorgesehen. Stattdessen ist es für eine Kleinserienproduktion konzipiert, die sich sowohl an Straßen- als auch an Rennstrecken-Enthusiasten richtet.
Nyobolt geht davon aus, dass seine kleinere, schneller ladende Batterietechnologie weite Verbreitung finden wird. Das Unternehmen plädiert für den Einsatz kompakterer Akkus, die kleinere Elektromotoren und Wechselrichter ermöglichen. Dieser Ansatz spart nicht nur Gewicht, sondern steigert auch die Gesamteffizienz des Fahrzeugs. Nyobolts Sportwagen-Prototyp wiegt lediglich 1250 Kilogramm und ist damit 115 Kilogramm leichter als der Porsche 718 Cayman mit Verbrennungsmotor und 2.0-Liter-Turbo-Sechszylinder-Boxermotor.
Nyobolt verhandelt derzeit mit acht verschiedenen Automobilherstellern über die Lizenzierung seiner fortschrittlichen Batterietechnologie. Bevor die Batterien im Automobilbereich zum Einsatz kommen, sollen sie noch in diesem Jahr in der Robotik eingesetzt werden. Das Unternehmen plant, im Jahr 1000 zunächst 2025 Batteriepacks zu produzieren und die Produktion auf über zwei Millionen Einheiten pro Jahr zu steigern.
Shane Davies, Direktor für Fahrzeugbatteriesysteme bei Nyobolt, kommentierte: „Unser Nyobolt EV demonstriert die Effizienzsteigerungen, die unsere schnellladefähige, langlebige Batterietechnologie ermöglicht. Sie ermöglicht eine optimale Kapazitätsdimensionierung bei gleichzeitiger Bereitstellung der erforderlichen Leistung. Nyobolt beseitigt das Hindernis des langsamen und umständlichen Ladens und macht die Elektrifizierung für diejenigen attraktiv und zugänglich, die keine Zeit für lange Ladezeiten oder keinen Platz für ein Heimladegerät haben.“
Der Durchbruch von Nyobolt bietet einen vielversprechenden Einblick in die Zukunft der Elektrofahrzeuge, in der schnelles Aufladen und eine längere Batterielebensdauer Elektrofahrzeuge praktischer und für ein breiteres Publikum attraktiver machen könnten.











