Volkswagen Konzern skizziert nächste Phase seiner Elektrofahrzeugstrategie

Auf der IAA Mobility in München hat der Volkswagen Konzern ein umfassendes Programm vorgestellt, das sein Engagement für die Ausweitung der Elektromobilität und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend angespannten globalen Markt unterstreicht. Das Unternehmen kündigte neue Modelle, Produktionsinvestitionen, Batterietechnologie und Energiesysteme sowie ein starkes Engagement im Bereich künstliche Intelligenz an.

Ausbau erschwinglicher Elektrofahrzeuge

Volkswagen bestätigte die Markteinführung seiner Electric Urban Car Family im Jahr 2026. Die vier Modelle der Marken Volkswagen, CUPRA und Škoda umfassen den ID. Polo Fließheck, das Kompakt-SUV ID. CROSS Concept, den CUPRA Raval und den Škoda Epiq. Alle Modelle basieren auf einer gemeinsamen MEB+-Plattform und zielen auf Einstiegspreise ab rund 25,000 Euro mit Reichweiten von bis zu 450 km ab.

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, sagte auf der Messe: „Auf der IAA Mobility in München präsentieren wir die neue Stärke des Volkswagen Konzerns und demonstrieren unser Potenzial als globaler Technologietreiber der Automobilindustrie.“

Volkswagen Markenchef Thomas Schäfer betonte die Rückkehr zu etablierten Namenskonventionen beim ID. Polo: „Unsere Modellnamen sind fest im Gedächtnis der Menschen verankert. … Deshalb führen wir unsere bekannten Namen in die Zukunft.“

Das Unternehmen gab außerdem eine Vorschau auf eine sportlichere Variante des ID. Polo GTI und ein Einstiegsmodell ID. EVERY1, das 2027 für rund 20,000 Euro auf den Markt kommen soll.

Produktion in Spanien

Volkswagen bestätigte ein Investitionsprogramm in Höhe von 10 Milliarden Euro in Spanien, das sowohl die Fahrzeug- als auch die Batterieproduktion umfasst. Ab 2026 werden Martorell (Barcelona) und Landaben (Navarra) die Electric Urban Car Family produzieren, während eine neue, 3 Milliarden Euro teure Gigafactory in Sagunto die Batterien liefern wird. Der Konzern wird rund 70 Prozent der Gesamtausgaben finanzieren.

Dies stärkt Spanien als europäischen Standort von Volkswagen für die Produktion kostengünstiger Elektrofahrzeuge und ergänzt die bestehende Produktionsbasis in Deutschland.

Oliver Blume und Thomas Schäfer mit ID. Polo und ID. Polo GTI

Batterie- und Ladetechnologien

Die Batterietochter PowerCo stellte ihr Unified Cell-Konzept vor, das als Grundlage für die Electric Urban Car Family dienen soll. Die Produktion startet noch in diesem Jahr in Salzgitter (Deutschland) und soll auf Valencia und St. Thomas (Kanada) ausgeweitet werden. Die Zelle soll Produktionsprozesse vereinfachen und modellübergreifend Kosten senken.

Die Volkswagen-Energiemarke Elli hat ein Pilotprojekt für bidirektionales Laden in deutschen Haushalten angekündigt. Die 11-kW-Wallbox verbindet Solaranlagen und Elektroautobatterien und ermöglicht so die Einsparung von Ladekosten um bis zu 75 Prozent. Elli plant, das System zu einem „Managed Battery Network“ auszubauen, das Energie auf den europäischen Strommärkten handeln kann.

Investitionen in künstliche Intelligenz

Volkswagen bestätigte zudem Pläne, bis 1 bis zu eine Milliarde Euro in künstliche Intelligenz zu investieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Produktentwicklung, den Fertigungsprozessen und IT-Systemen. Bis 2030 erwartet der Konzern Einsparungen von bis zu vier Milliarden Euro.

Ziel dieser Investition ist es, die Effizienz in der Fahrzeugentwicklung und -produktion zu steigern und die digitalen Funktionen der gesamten Flotte zu verbessern.

Der Stand des Volkswagen Konzerns auf der IAA Mobility in München.

Marktdruck

Die Ankündigungen von Volkswagen fallen in eine Zeit intensiven Wettbewerbs. Chinesische Marken expandieren rasant in Europa und haben ihren Marktanteil in diesem Jahr auf fast fünf Prozent gesteigert. EU-Autobauer sehen sich zudem mit neuen US-Zöllen und einer schwächeren Nachfrage auf ihren Heimatmärkten konfrontiert.

Blume räumte diese Herausforderungen direkt ein und erklärte gegenüber Reportern: „Das Hauptproblem besteht darin, dass wir viele Krisen gleichzeitig haben“, und verwies dabei auf den Druck in China, die Zölle auf Audi und Porsche in den USA und die nachlassende Nachfrage in Europa.

Erbe und Wandel in Einklang bringen

Volkswagen orientiert seine Produktstrategie stärker an seinen Traditionsmarken. Neben der Bezeichnung „ID“ werden etablierte Namen wie Polo für neue Elektrofahrzeuge verwendet. Branchenanalysten erwarten, dass Modelle wie Golf, Tiguan und Passat folgen werden.

Das Unternehmen nutzte die IAA Mobility zudem, um aktualisierte Versionen seiner Verbrenner- und Hybridfahrzeuge wie T-Roc, Tiguan, Tayron und Passat vorzustellen. Diese Doppelstrategie spiegelt das Bedürfnis wider, den Umsatz mit bestehenden Modellen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Elektrifizierung voranzutreiben.

Outlook

Im ersten Halbjahr 2025 machten Elektrofahrzeuge elf Prozent der weltweiten Auslieferungen des Volkswagen Konzerns aus, wobei in Europa ein Wachstum von fast 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war. Das Unternehmen hält derzeit einen Anteil von 90 Prozent am europäischen Elektrofahrzeugmarkt.

Durch die Kombination neuer, erschwinglicher Modelle, erweiterter Produktionskapazitäten, Innovationen bei Batterien und Ladesystemen sowie Investitionen in KI will Volkswagen diese Position sichern. Das auf der IAA Mobility angekündigte Engagement unterstreicht die Absicht des Konzerns, die Elektrifizierung in großem Maßstab voranzutreiben und den Wettbewerb mit etablierten und aufstrebenden Wettbewerbern zu stärken.

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