Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein bahnbrechendes Online-Tool namens CO2-Zähler, mit dem Nutzer die Emissionen und Gesamtbetriebskosten (TCO) gängiger Pkw- und Kleinlastermodelle über die gesamte Lebensdauer vergleichen können. Das Tool berücksichtigt zwar nur in den USA erhältliche Fahrzeuge, deckt sich aber mit vielen Fahrzeugen aus dem Nahen Osten.
Der Carbon Counter betrachtet verschiedene Fahrzeugtypen, darunter Elektrofahrzeuge (EVs), Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs), Hybride und Fahrzeuge mit herkömmlichem Verbrennungsmotor (ICE).
Der Carbon Counter stellt ein Streudiagramm dar, in dem jedes Fahrzeug durch einen farbigen Punkt entsprechend seinem Antriebstyp dargestellt wird. Die vertikale Achse des Diagramms zeigt die Emissionen, während die horizontale Achse die Lebenszykluskosten des Fahrzeugs darstellt. Dies gibt dem Nutzer einen klaren visuellen Überblick über die Umweltfreundlichkeit jedes Modells. Nutzer können verschiedene Parameter wie Kraftstoffpreise, Stromkosten, staatliche und bundesstaatliche Anreize sowie Fahrstile individuell anpassen, um die Relevanz und Genauigkeit der Vergleiche zu verbessern.
Umfassende Lebenszyklusanalyse
Die im Tool enthaltenen Treibhausgasemissionszahlen umfassen den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs. Dazu gehören Emissionen aus der Fahrzeugproduktion, der Batterieproduktion, den Lieferketten und den Rohstoffen. Die Kostenangaben berücksichtigen den Anschaffungspreis des Fahrzeugs, die Kraftstoffkosten und die Wartungskosten. Bemerkenswert ist, dass sich das Tool auf die Lebenszykluskosten konzentriert, ohne staatliche oder bundesstaatliche Anreize zu berücksichtigen.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Plug-in-Fahrzeuge im Vergleich zu ihren ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betriebenen Pendants generell weniger Treibhausgase ausstoßen. Reine Elektrofahrzeuge gelten als die umweltfreundlichste Option. Selbst das am wenigsten emissionseffiziente Elektrofahrzeug (der Porsche Taycan) erreicht die Emissionen des saubersten Verbrennungsfahrzeugs (der Mitsubishi Mirage). Elektrofahrzeuge sind wirklich grüner als herkömmliche Autos.
Es gibt auch einige Überraschungen. So weisen die effizientesten Plug-in-Hybride eine geringfügig bessere Umweltbilanz auf als größere, weniger effiziente Elektrofahrzeuge. Zudem weisen saubere Fahrzeuge oft niedrigere Lebenszykluskosten auf, was vor allem auf ihre typischerweise geringere Größe zurückzuführen ist.
Im Gegensatz dazu deuten die Daten darauf hin, dass nicht alle PHEVs und Hybride umweltfreundlich sind. Manche sind nicht umweltfreundlicher als durchschnittliche Fahrzeuge mit Benzinantrieb und verursachen erheblich höhere Kosten.
Bemerkenswerte Darsteller
Die Analyse einzelner Modelle zeigt, dass es sowohl leistungsstarke als auch weniger leistungsstarke Modelle gibt. Zu den umweltfreundlichsten und kostengünstigsten Modellen zählen:
Hyundai Ioniq Electric zeichnet sich als das Fahrzeug mit den niedrigsten Emissionen auf dem Markt und als eines der erschwinglichsten Plug-ins laut TCO aus.
Toyota PriusPrime erweist sich als das umweltfreundlichste PHEV und das zweitgünstigste hinsichtlich der Gesamtbetriebskosten. Bemerkenswerterweise weist es geringere Emissionen auf als viele reine Elektrofahrzeuge und ist dabei deutlich günstiger.
Tesla Model 3 (Standard Range Plus)ist mit einem MPGe-Wert von 140 hocheffizient und preisgünstig, was ihn zum zweitgrünsten Elektrofahrzeug macht.
Umgekehrt schneiden einige Modelle sowohl bei Umwelt- als auch bei Finanzkennzahlen schlecht ab:
Toyota Mirai, weist zwar über die gesamte Lebensdauer hinweg niedrige Emissionen auf, verursacht aber im Vergleich zu den meisten BEVs höhere Gesamtbetriebskosten und ist nicht so attraktiv und praktisch wie batteriebetriebene Elektromodelle.
Audi und Jaguar gehören zu den emissionsintensivsten und teuersten Plug-in-Fahrzeugen.
Taycan Porsche zeichnet sich durch hohe Emissionen und hohe Kosten aus, bietet jedoch auch attraktive Leistungsmerkmale.
BMW X5 xDrive45e gilt als teurer PHEV, der hinsichtlich der Emissionen mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor mittlerer Größe vergleichbar ist.
Zu den größten Treibhausgas-Verursachern zählen der Toyota Tundra und der Toyota Sequoia. Beide Modelle weisen die zweithöchsten Emissionswerte aller in den USA erhältlichen Autos und Kleinlaster auf, nur übertroffen vom Lamborghini Aventador Coupé.
Sollte Ihr Fahrzeug – oder das, für das Sie sich interessieren – noch nicht konkret aufgeführt sein, können Sie dennoch einige Richtwerte erhalten auf der Ökobilanz-Rechner der Internationalen Energieagentur. Dies ist allgemeiner nach Fahrzeugtyp und -größe, Kraftstoffart usw., gibt aber dennoch einen sehr guten Hinweis auf die relativen Umweltvorteile (oder auch nicht) der Wahl verschiedener Fahrzeugtypen.











